Bibellese

Sonntag, 25. Dezember, Matthäus 2, 1–12

Die Weisen aus dem Morgenland

Als Weihnachtsgeschichte lesen wir heute die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland. Auch hier hat der Evangelist eine Verbindung zu einem Text aus dem Alten Testament geschaffen, indem er die von dem König Herodes Befragten auf Micha 5, 1 hinweisen lässt. Bethlehem als Geburtsort des Messias wird hier genannt. Und nach Bethlehem finden dann auch die Weisen. Und der Stern wird ihnen dann auch noch zur Wegweisung zum Kind, das sie anbeten.

Montag, 26. Dezember, Matthäus 2, 13–23

Die Flucht nach Ägypten

Für jeden der drei Abschnitte der Fluchtgeschichte hat der Evangelist einen alttestamentlichen Hinweis gefunden. Dabei ist gerade der dritte Hinweis auf die Herkunft aus Nazareth nicht direkt aus dem Alten Testament zu belegen. Jedenfalls gelingt es dem Evangelisten, mit diesem Hinweis den Geburtsort Bethlehem und den Ort des Aufwachsens Jesu, Nazareth, miteinander zu verbinden. Und wir werden durch den Evangelisten von den Geburtsgeschichten in die Texte des späteren Wirkens Jesu geführt.

Dienstag, 27. Dezember, Matthäus 3, 1–12

Johannes der Täufer

Mit der ersten kurzen Botschaft, die der Evangelist Johannes dem Täufer zuschreibt, wird direkt eine Verbindung zu Jesus hergestellt, der in gleicher Weise zur Buße gerufen hat. Doch dann schildert er das besondere Auftreten des Johannes und seine Bußpredigt. Diese findet viel Aufmerksamkeit. Sie ist direkt an die Pharisäer und Schriftgelehrten gerichtet. Diese werden besonders zur Umkehr gerufen. Und der Evangelist lässt Johannes den Täufer auf den hinweisen, der nach ihm kommen wird: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt …, der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“

Mittwoch, 28. Dezember, Matthäus 3, 13–17

Jesu Taufe

Vor der Taufe Jesu kommt es zu einem kleinen Streitgespräch zwischen Jesus und Johannes. Johannes erkennt in Jesus den, der nach ihm kommen wird. Doch Jesus weist in dem ersten Wort, das hier in Matthäus von ihm überliefert wird, auf die Notwendigkeit hin, dass alles erfüllt werden muss. So wird seine Taufe zum ersten öffentlichen Zeugnis dafür, wer in ihm gekommen ist. Er ist Gottes Sohn, an dem dieser Wohlgefallen hat. Auch dies ist wieder eine Erinnerung an einen Prophetentext: „Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat“ (Jesaja 42, 1).

Donnerstag, 29. Dezember, Matthäus 4, 1–11

Jesu Versuchung

Alle drei Teile der Versuchungsgeschichte sind ebenfalls von alttestamentlichen Schriftstellen geprägt. Das vom Teufel herausgeforderte Brotwunder wird abgewehrt mit dem Hinweis, dass der Mensch nicht allein vom Brot lebt. Gott soll nicht versucht werden, wird aus dem fünften Mosebuch entnommen. Aus diesem Buch ist auch das Gebot, allein Gott anzubeten: „Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.“ Wo solche Versuchungen überwunden werden, kann mit Gottes gutem Dazwischenkommen gerechnet werden.

Freitag, 30. Dezember, Matthäus 4, 12–17

Jesu erstes Wirken

Nur Matthäus hat in dem kurzen Bericht von Jesu erstem Wirken die prophetische Erweiterung aus Jesaja vorgenommen (Verse 15 und 16). Von Anfang steht Jesu Wirken unter den großen Verheißungen Gottes, auch wenn noch gar nichts von der Predigt und von seinem Wirken gesagt wird. Erst dann schließt sich der Kernsatz der ersten Predigt Jesu von der Forderung der Buße an, den wir schon von Johannes dem Täufer kennen. Weil Gottes Reich nahe kommt, wird diese Buße jetzt notwendig.

Samstag, 31. Dezember, Psalm 121

Vertrauen in Gott

Das Vertrauen in Gott wird hier dreifach bekräftigt. Der Beter, der fast ratlos zu den Bergen schaut, bekommt die Zusage, dass die Hilfe von Gott dem Schöpfer selbst kommt. Der Weg muss nicht mehr unsicher sein, weil der Hüter des Volkes Israel immer wachen wird. Und schließlich ist es Gott selbst der sich dem Einzelnen zuwendet, in allen Wechselfällen des Geschicks. Er behütet vor allem Übel, er sieht auf unsere Seele. So können wir Ausgang und Eingang auch im Jahreswechsel behütet erleben: Von nun an bis in Ewigkeit. Eberhard Cherdron