In eigener Sache
Die Evangelische Kirche der Pfalz als Herausgeberin stellt den Evangelischen Kirchenboten zum Jahresende ein. Trotz intensiver Bemühungen sei es nicht gelungen, die Zeitung finanziell abzusichern, sagte Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst heute in Speyer. Nach 177 Jahren geht so am 24. Dezember die letzte Ausgabe an die rund 7.100 Abonnentinnen und Abonnenten des Sonntagsblattes für die Pfalz. Künftig will die Landeskirche über andere Kanäle kommunizieren.
Mit etwa 6.000 Exemplaren an einzelne Haushalte und 1.200 an landeskirchliche Einrichtungen erreicht der Evangelische Kirchenbote jede Woche im Durchschnitt 18.000 bis 20.000 Leserinnen und Leser. „Diese Traditionsmarke lässt sich nicht einfach ersetzen“, bedauerte Wüst. Der äußerst schwierige Zeitungsmarkt, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der demografische Wandel hätten die Kirchenzeitung aber letztlich vor zu viele Herausforderungen gestellt.
2017 hatte die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt, um den Kirchenboten finanziell abzusichern und zukunftsfähig zu machen. „Das ist leider nicht gelungen“, sagte Wüst. In den vergangenen sechs Jahren suchten der Evangelische Presseverband und die Landeskirche nach Konstruktionen und Kooperationen, um das Sonntagsblatt trotz der roten Zahlen zu erhalten. Ende 2022 wurde der Presseverband aufgelöst, die Landeskirche ist seitdem Herausgeber. Seit Anfang des Jahres erscheint der Kirchenbote als Teil einer Kooperation mit weiteren Kirchenzeitungen, die vor vergleichbaren Herausforderungen stehen.
Auch nach dem Ende des Kirchenboten werde die Öffentlichkeit über Ereignisse, Themen und Personalien aus der Landeskirche informiert, versicherte Wüst. Die Nachrichtenagentur Evangelischer Pressedienst (epd) werde weiterhin aus dem Kirchengebiet berichten. Im Zuge einer Neuordnung der landeskirchlichen Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sollen Kirchenmitglieder und andere Interessierte über digitale Angebote wie Internetseiten und einen neuen Newsletter informiert werden, sagte Wüst. Die Redaktion des Kirchenboten werde in das Medien- und Öffentlichkeitsreferat der Landeskirche in Speyer überführt.
Speyer, 14. September 2023