Deutschland stöhnt unter der Hitze: 35 Grad und mehr sind keine Seltenheit, an manchen Tagen kratzt das Thermometer gar an der 40 Grad-Marke. Die Rheinland-Pfälzer setzen zur Abkühlung verstärkt auf … Wassermelonen. Das legen zumindest jetzt veröffentlichte Zahlen des Statistischen Landesamts nahe, nach denen sich die Einfuhrmenge zwischen 2011 und 2021 verzehnfacht hat auf 26.500 Tonnen Wassermelonen in 2021.
Im vergangenen Jahr verzehrte jeder Einwohner von Rheinland-Pfalz also statistisch gesehen rund 6,4 Kilogramm Wassermelone. Zuerst das Gute daran: Zu mehr als 90 Prozent besteht die Wassermelone aus … naja, Wasser eben. Und sie hat nur knapp 30 Kalorien auf 100 Gramm, perfekt zum Abnehmen. Verschiedene Vitamine und Mineralstoffe sind auch mit drin. Und gut gekühlt ist sie wunderbar erfrischend.
Ganz anders sieht das mit dem ökologischen Fußabdruck aus: Die Anbaumenge in Deutschland ist vernachlässigbar, von den 2021 nach Rheinland-Pfalz eingeführten Wassermelonen stammt etwa die Hälfte aus Spanien, weitere Herkunftsländer sind Italien und Griechenland. Heißt: Unsere geliebte Sommererfrischung wird erst einmal durch halb Europa gekarrt und sorgt für ordentlich CO2-Ausstoß.
Und dann ist da ja noch die Verpackung. Okay, nicht die von ganzen Früchten – wobei die Melone eigentlich ein Kürbisgewächs ist. Aber eben die Verpackung der von vielen Konsumenten bevorzugten halben oder geviertelten Wassermelonen: Klarsichtfolie, also Plastik. Besonders faule Melonenliebhaber können das Profukt inzwischen auch schon mundgerecht in Würfel geschnitten kaufen – im Plastikbecher. Auch nicht gerade umweltfreundlich.
Hinzu kommt noch das Problem mit dem virtuellen Wasser: Damit ist die Menge Wasser gemeint, die bei der Erzeugung eines Produktes verbraucht oder verschmutzt wird. Bei einem Kilogramm Rindfleisch sind das zum Beispiel etwa 15.000 Liter. Ganz so schlimm ist es bei der Wassermelone zwar nicht, aber immerhin werden pro Kilogramm 200 Liter Wasser verbraucht. Aber es schmeckt und erfrischt halt so gut...