Er ist wieder erschienen, der Glücksatlas, der die Lebenszufriedenheit der Deutschen abbildet – welch ein Glück. Gleich vorneweg die gute Nachricht: Im Schnitt sind alle ein kleines bisschen zufriedener als letztes Jahr. Jedoch sind die Menschen immer noch nicht so glücklich wie vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Ob die 11 450 „repräsentativ ausgewählten Menschen ab 16 Jahren“, so die Mitteilung der Herausgeber, Deutschland genauso repräsentativ abbilden wie jahrelang das Pfälzer Großdorf Haßloch beim Einkaufsverhalten der Deutschen, sei dahingestellt, genauso wie die Frage, ob die Menschen in Schleswig-Holstein tatsächlich seltener die Stirn runzeln als im Saarland.
Dass das Land auf dem Weg zum Vor-Corona-Niveau wegen Kriegsängsten und Inflation auf „halbem Weg stecken geblieben“ sei, so der Freiburger Wirtschaftswissenschaftler und Leiter des „Glücksatlas“, Bernd Raffelhüschen, ist kein sonderlich überraschendes Fazit. Die Frage, die sich aufdrängt, ist viel mehr, wie sich Glück messen lässt. Gesundheit, Geld, genetische Disposition und Gemeinschaft seien die „4G“ der Glücksforschung, erklärt es Wissenschaftler Raffelhüschen.
Auch wenn die Bezeichnung „4G“ verdächtig an die Coronapandemie erinnert, steckt darin doch Wahrheit: Ganz ohne Gemeinschaft wird niemand so richtig glücklich. Das gleiche gilt, wenn er nichts mehr zu Essen hat oder sehr krank ist. Von diesem Punkt aus betrachtet, haben Kirche und die Diakonie gleich bei mehreren Punkten sehr großes Potenzial, die Menschen glücklich zu machen. Zumindest ein „G“ kann außerdem der neue Herausgeber des Glücksatlas beisteuern, der zumindest beim Thema Glück, wenn auch nicht beim Glücklichsein, seine Hände im Spiel hat: Die Süddeutsche Klassenlotterie.