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|   Leitartikel

Die Kirche und ihre finanzielle Not

von Klaus Koch

Die Tagesordnung der pfälzischen Landes­synode in diesem Frühjahr ist einmal mehr ein Spiegelbild landeskirchlicher Realität. Da werden die ganz großen Dinge verhandelt wie Krieg und Frieden, Klima- und Artenschutz, Zukunft und Auftrag der Kirche. Das ist dann sozusagen der Beitrag zum Weltretten. Daneben stehen aber auch die nicht ganz so großen, aber doch fiesen alltäglichen Nöte der Kirche: zu wenig Geld, zu viele Steine.

Und gerade bei diesen alltäglichen Sorgen menschelt es in der Kirche genauso wie überall. Klar müssen Gebäude abgegeben werden, aber doch nicht eines in meiner ­Gemeinde. Natürlich müssen wir Dinge ­aufgeben. Aber doch nicht das, was ich mache oder besonders schätze. Es ist eben nur die Theorie, dass Christen sich mit dem ­Loslassen eigentlich leichter tun müssten als andere. Schließlich glauben sie an mehr als materielle Dinge, und ihre Zuversicht sollte ganz selbstverständlich über die nächste mittelfristige Finanzplanung hinausreichen. Tut es aber oft nicht.

Doch gerade im Falle des Sparzwangs stimmt die ausgelaugte und oft falsche Floskel, wonach in jeder Krise auch eine Chance steckt. Gebäude etwa haben nur einen Sinn, wenn sie der Sache dienen. Kirchen sind steinerne Missionare, sie erzeugen Heimat, sie müssen erhalten bleiben. Doch sie können oft so umgebaut werden, dass sich darin die Gemeinde auch außerhalb des Gottesdienstes treffen kann und die Pfarrerin oder der Pfarrer einen Arbeitsplatz haben. Viele Gemeinde- und Pfarrhäuser werden so entbehrlich und belasten nicht mehr das Budget. Eine neue Freiheit, die die Kirche nutzen kann für das, was ihr Auftrag ist, und was wirklich zählt: den Menschen ein Segen sein.

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Klaus Koch
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